In den Setups vieler Musiker und Electronic Music Acts sind Geräte von Arturia inkludiert. Egal ob in Form von Synthesizern, MIDI-Controllern oder E-Drums, das französische Unternehmen bietet eine breite Fülle an Instrumenten und Devices. Ein recht kompakter Step-Sequencer stellt das Produkt mit dem Namen Beatstep dar. Bereits auffällig in seiner Optik, hat der Controller seit seiner Veröffentlichung für einige Schlagzeilen gesorgt. Während er bei manchen Musikern und Produzenten als eigenständiges MIDI-Werkzeug zum Einsatz kommt integrieren ihn andere in große Sets und verwenden ihn als kleines Addendum. Wie gut sich die kleine Groovebox im direkten Vergleich mit konkurrenzfähigen Geräten gibt, zeigt der Arturia Beatstep Test im Detail.
Erste Schritte und Setup im Arturia Beatstep Test
Wie bei vielen USB-Controllern dieser Art, ist die Stromversorgung bereits über die besagte Schnittstelle gegeben. Das bedeutet, dass die Inbetriebnahme sehr rasch vonstattengeht, wenn man das möchte. Da dem Redaktionsteam bereits vor dem Arturia Beatstep Test bewusst war, dass sich mit dem Gerät alle gängigen Audiosoftwareprodukte ansteuern lassen, fiel es umso leichter eine beliebige zu öffnen und erste MIDI-Signale zu senden. Für alle weiteren Tests wurden einerseits Ableton Live (Version 9.7) und andererseits Apple Logic Pro X (Version 10.3) herangezogen. Die jeweiligen MIDI-Input Einstellungen der DAW zu aktivieren funktioniert über die allgemeinen Optionen. Danach feuert der Beatstep Sequencer bereits MIDI-Noten ab, die von der Software interpretiert werden können. Um Die qualitativen Aspekte und das Spektrum an funktionalen Möglichkeiten beurteilen zu können, verlief die Rezension ab diesem Zeitpunkt in Form vieler Kurztests verschiedenster Belangen ab.
Arturia Beatstep Herstellerinformationen
- VIElSEITIGER MIDI-CONTROLLER UND SEQUENZER: Der BeatStep ist ein wandlungsfähiger Controller und Sequenzer, der nahezu endlose Möglichkeiten bietet! Er ist äußerst vielseitig und ermöglicht es dir, ganz einfach Clips in Apps wie Ableton Live zu triggern, Fingerdrums zu spielen oder Beats zu erstellen und deine Sound in Echtzeit anzupassen – oder alles auf einmal! Darüber hinaus ist er durch sein kompaktes Format der perfekte Begleiter für unterwegs oder im Studio.
- ZWEI IN EINEM…: Im MIDI-Controller-Modus sind die 16 anschlag- und druckempfindlichen Pads eine perfekte und kompakte Lösung für das Spielen von Percussion, während der Sequenzer-Modus das Gerät in einen einfachen Step-Sequenzer verwandelt. Die 16 Drehregler stellen dann die Tonhöhe des entsprechenden Steps ein. 16 Speicherplätze ermöglichen den direkten Abruf deiner Pattern, während die Pad-Skalenmodi, Sequenzwiedergabemodi und Zeitteilungsfunktionen Änderungen in Echtzeit erlauben.
- …BEIDES AUF EINMAL: Dieses MIDI-Keyboard ist gleichzeitig ein Pad-/Regler-Controller und ein Step-Sequenzer. Aber das Beste daran ist, dass sich beides gleichzeitig nutzen lässt! Du kannst den Step-Sequenzer zum Abspielen deiner Sound über den CV/Gate-Ausgang verwenden, während du in den CONTROL-Modus wechselst und Clips in Ableton Live triggerst und die Drehregler einsetzt, um die VST-Version deines SEM V-Synthesizers zu steuern. Alles gleichzeitig!
- ALLE NOTWENDIGEN VERBINDUNGEN: Der BeatStep bietet MIDI-, USB- und CV-Anschlüsse, so dass du einen Sequenzer erhältst, der mit allen Arten von Geräten zusammenarbeitet, einschließlich Analog-Synthesizern, Softwareinstrumenten und MIDI-Hardware. Die BeatStep-Pads können so konfiguriert werden, dass sie MIDI-Note-On/Off-Meldungen, MMC-Befehle, Programm- und Bankwechselbefehle senden oder als MIDI-CC-Taster dienen.
- KREATIV-SOFTWARE INKLUSIVE: Erstelle großartig klingende Tracks (Ableton Live Lite), nutze Hunderte Synthesizer- und Tasten-Sounds (Analog Lab Intro) und bearbeite deine MIDI-Setups und -Sequenzen (MIDI Control Center). Mit den Reglern kannst du Effekte in deiner DJ-App steuern. Die Transport-Taster fungieren als MMC-Steuerungen oder senden MIDI-CC-Daten, um deine DAW zu starten/stoppen. Der BeatStep kann MIDI-Clock-Master oder Slave zu einer externen Clock sein.
Qualität und Verarbeitung des Arturia Beatstep Sequencers
Der sehr leichtgewichtige Step-Sequencer zeigt sich aus qualitativer Sicht von einer sehr positiven Seite. Obwohl das Gehäuse überwiegend aus Plastik sowie die Drehknöpfe aus Gummiartigem Material bestehen, ist ein Gefühl der Wertigkeit gegeben. Gleichzeitig ist das geringe Gewicht praktisch für den Transport. Auch die Größe im Allgemeinen trägt dazu bei, dass Arturias Beatstep in fast jede DJ-, Live-Act oder Musikertasche passt. Trotz der kompakten Bauweise und dem geringen Gewicht, erweist sich der MIDI-Controller dennoch als standfest. Kleine Noppen auf der Unterseite sorgen für Halt und aufgrund seiner flachen Bauweise kann hier selbstverständlich nichts kippen oder umfallen. Lediglich ein leichter Wackeleffekt muss in Kauf genommen werden. Zwar gehen wir nach dem Arturia Beatstep Test davon aus, dass hier Unterschiede in der Produktion vorherrschen können und dieser Effekt somit nicht bei jedem Modell auftritt. In unserem ist das aber leider so, was je nach den Druckpunkten des Produzenten oder Musikers ein geringfügiges hin- und herwanken verursachen kann.
Sowohl die Haptik als auch die Reaktion aller verbauten Tasten und Knöpfe funktioniert einwandfrei. Lediglich das Gefühl das mit dem Bespielen der 16 Sequence-Pads einhergeht, wenn man damit über die DAW One-Shots oder Samples abfeuern möchte, kommt nicht einem echten Sampler gleich. Zugegeben, der Arturia Beatstep ist nunmal auch kein Sampler. Dennoch wäre es hier wünschenswert auf Tasten spielen zu können, die besser auf mehrere Einsatzzwecke ausgelegt sind. Davon abgesehen gibt es aber, wie dieser Abschnitt zu verarbeitungstechnischen Faktoren bereits mehrfach angedeutet hat, keine Probleme mit Haptik oder qualitativer Leistung des Geräts.
Funktionalität und Zusatznutzen
Aus Sicht der musikalischen und produktionstechnischen Einsatzzwecke ergaben sich im Arturia Beatstep Test viele Möglichkeiten. Die 16 anschlagdynamischen Pads sind allesamt beleuchtet. Damit ist eine gute Übersicht zum aktuellen Status des Buttons gegeben. Weiters bietet das MIDI-Gerät aber auch noch 16 MIDI-Controller Presets sowie 16 Sequenz-Presets. Damit sind von Beginn an viele vorgefertigte musikalische Wege beschreitbar. Im direkten Einsatz innerhalb mehrerer DAWs zeigten sich allerdings rasch ein kleines Manko der Drehknöpfe. Diese sind zwar einerseits sehr fein eingestellt, was es ermöglicht einen exakten Status oder diverse Prozentwerte zu erreichen. Andererseits bedeutet das allerdings auch, dass die Steuerung sehr langsam ist. Damit ist mehrmaliges Drehen notwendig um gewisse Regler von 0 auf 100 bei Prozentangaben bzw. von 0 auf 127 bei MIDI-Werten zu drehen. Die deutlich kostspieligere Pro Variante des Arturia Beatsteps weist dieses Problem übrigens nicht auf. Hier ist die „Übersetzung“ der Dreh-Potis deutlich hochwertiger umgesetzt und dementsprechend schnell, aber dennoch akkurat.
Erfreulich ist bei dem kompakten Step-Sequencer die potentielle Kompatibilität zum Apple iPad. Hierfür ist ein optionales Kamera-Kit notwendig. Dieses ist von vielen Herstellern günstig erhältlich und damit ist die Verbindung zum Beatstep Controller unmittelbar gegeben. Doch auch ohne iPad sind die Möglichkeiten am Computer bzw. Laptop grenzenlos. Besonders in Ableton Live ermöglicht der MIDI-Learn Modus das Ansteuern vieler Funktionen. In Verwendung mit jeglichen DAWs sind die Sequencing Funktionen üblicherweise gut anzuwenden. Um hier neben diesem Step-Controlling auch andere Anwendungszwecke zu verfolgen bieten die 16 Pads über die Shift-Taste noch weitere Funktionen. Dazu zählen beispielsweise das Einrasten auf fixe Tonleiter (chromatisch, major, minor etc.) sowie das Vor- oder Zurücksteppen im Song, in der Sequenz oder womit man eben aktuell arbeitet. Gestartet und gestoppt kann selbstverständlich ebenfalls direkt über den USB-Controller. Diese Tasten befinden sich auf der linken Seite und sind fix vorgegebene Hardware-Knöpfe. Mit dem Master-Drehregler können wichtige Funktionen angesteuert werden. Idealerweise kann man damit das Tempo oder die Lautstärke synchronisieren – je nachdem was für das persönliche Set am ehesten Sinn macht.
Zubehör und Support
Ein erfreuliches Extra versteckt sich im Zubehör des Geräts: Zu sämtlichen Schnittstellen, die der MIDI-Controller besitzt, wird auch ein passendes Kabel mitgeliefert. Diese finden sich alle auf edr linken Seite des Devices. Einerseits ist dort eine USB-Schnittstelle für die Datenübertragung der MIDI-Anweisungen. Auch die Stromversorgung läuft parallel über diesen Anschluss. Ein passendes Kabel von Micro-USB zu herkömmlichem USB ist somit an Bord. Gleich daneben ist ein MIDI-Ausgang angebracht. Hier ist ein Adapterkabel beigelegt, das von 3.5mm Klinke auf eine gewöhnlich große MIDI-Schnittstelle übergeht. Ab hier ist allerdings kein weiteres Verbindungsstück, also ein MIDI zu MIDI Kabel mehr inkludiert. Weitere vorhandene Anschlüsse sind ein CV Out sowie ein Gate Out. Hierfür ist ebenfalls insgesamt 1 3.5mm AUX-Kabel im Lieferumfang.
Das französische Audiounternehmen Arturia zeigt sich nach außen als kommunikative Firma mit schönem Webauftritt. Dahinter verbirgt sich aber leider ein Support-Team, das uns bei unseren Testanfragen keine Rückmeldung gab. Das ist schade für ein Unternehmen dieser Größe. Besonders, da die Produkte innerhalb von Audio-Communities von Musikern, DJs, Bands und anderen Interessenten oftmals als qualitativ hochwertig bezeichnet und somit gutgeheißen werden. Wir werden ehestmöglich mit einem Nachtest erörtern, ob es sich hier lediglich um ein Versehen oder einen negativen Dauerzustand handelt.
Fazit: Arturia Beatstep Test
Mit äußerst niedrigem Preis wurde im Arturia Beatstep Test von Beginn an gepunktet. Doch auch qualitative Aspekte sind angemessen sowie der Funktionsumfang adäquat. Kleine Schönheitsfehler fallen nicht all zu sehr ins Gewicht. Die fehlende Hilfestellung seitens des Supportteams ist nicht auf das Produkt abzuwälzen. Somit ergibt sich hier eine gute Gesamtwertung, die auch heute noch für eine Empfehlung für Musikproduzenten, DJs und elektronische Live-Acts spricht. Andere Geräte, die ebenfalls Sequencing, aber oftmals auch umfassendes Sampling und Producing ermöglichen befinden sich meist in einer höheren Preisklasse. Ein Beispiel dafür ist die Maschine Jam von Native Instruments. Der direkte Vergleich hinkt hier aber, da es sich um zwei Geräte mit stark abweichenden Einsatzszenarien handelt. Ein Blick auf Konkurrenzprodukte der Kategorie Hardware Sequencer lohnt sich für Interessenten unter Umständen dennoch.