„Das kurze Leben der Sophie Scholl“ ist ein Taschenbuch von Hermann Vinke mit einem Nachwort von Ilse Aichinger. Vinke war jahrelang als Redakteur bei unterschiedlichen Tageszeitungen und Radiokorrespondent tätig. Das unter dem Verlag Ravensburger erschienene Drama wurde in diesem Buch nicht zum ersten Mal niedergeschrieben. Ein bekannter, aber vom Buch unabhängiger Film zur Thematik ist „Sophie Scholl – Die letzten Tage“.
Handlungseinblick
Die Geschichte rund um die Widerstandskämpferin Sophie Scholl, ihren Bruder Hans sowie deren Freund Christoph Probst stellt schon lange keinen Geheimtipp mehr dar. Vielmehr wurde diese bewegende Geschichte vielfach verbreitet und detailliert aufgearbeitet. Sopie, Hans und Christoph waren Mitglieder einer Studentengruppe mit dem Namen „Weiße Rose“. Diese Verbindung hat es sich zur Aufgabe gemacht gegen das nationalsozialistische Regime im Jahr 1942 zu agieren. Im Rahmen einer Protestaktion, die das Verbreiten von Flugblättern inbegriff, wurden letztlich alle drei Protagonisten gefangen genommen und hingerichtet. Im Buch wird abseits dieser schicksalsträchtigen Handlung auf Briefe, Zeugenaussagen und historische Dokumente verwiesen, um einen näheren Einblick in das kurze Leben der Sophie Scholl gewähren zu können.
Das kurze Leben der Sophie Scholl Rezension und Kritik
Das sowohl mit dem deutschen Jugendliteraturpreis als auch dem Buxtehuder Bullen ausgezeichnete Schriftwerk legt aufgrund der verschiedenen Informationsquellen einen ganz eigenen Aufbau an den Tag. Während einzelne Figuren, wie die Eltern, Geschwister und Freunde der eigentlich behandelten Personen steckbriefartig vorgestellt werden, weichen vor allem Originalberichte und Dokumente aus der Zeit stark davon ab, wie eine Dokumentation, Biografie oder auch eine Nacherzählung geschrieben ist. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, jedoch finden oft wechselhafte Sprünge zwischen der eigentlichen Erzählung und den Belegen dafür sowie Zusatzinformationen statt. Untermalt wird die Dramaturgie mit vielen Fotos aus der Zeit der Geschehnisse. Die letzten Fotos aus dem Jahr 1942 sorgen oftmals für mulmige Gefühle, zumal man damit bei längeren Denkpausen unter Umständen direkt in das Geschehen versetzt wird. Zitate aus dem Mund von Scholl persönlich lassen ihren Kampfgeist bis zuletzt widerhallen und geben einen Einblick in die nationalistischen Jahre Deutschlands während des zweiten Weltkrieges.