Viele Marken sind im Bereich von 3D-Druckern bereits etabliert und sprechen für sich: Anycubic, BQ, Ultimaker, XYZprinting oder MakerBot stellen enorme Größen innerhalb der Makerszene dar. Doch auch weniger gängige Namen können erstaunliches leisten. Diese These wird gestützt durch die Ergebnisse aus unserem Ridgeyard Acrylic Prusa Test. Bei dem korrekterweise Ridgeyard Acrylic Prusa i3 Dual Extruder Kit genannten Produkt handelt es sich um einen 3D-Drucker mit zwei Extrudern. Das verschaffte dem Gerät bereits im Vorfeld einen guten Status. Doch in welchen Bereichen er vor allem arbeitstechnisch gut abschneiden konnte, zeigt der nachstehende Testbericht detailliert auf.
Erste Schritte im Ridgeyard Prusa i3 Test
Obwohl es auch bereits zusammengesetzte Prusa i3 Drucker gibt wurde diese Serie vor allem als Selbstbausatz bekannt. Auch diese Version des Herstellers Ridgeyard ist manuell zu errichten. Das stellt allerdings für Interessenten der 3D-Szene kein Problem dar. Doch auch für Einsteiger ist damit die Möglichkeit gegeben, viel zu lernen da das Gerät selbst ohne Vorwissen gebaut werden kann. Aus Sicht des Schwierigkeitsgrades in Hinblick auf das Zusammenbauen von 3D-Druckern sind sowohl der Anycubic Prusa i3 als auch der BQ Prusa i3 Hephestos etwas einfacher zu errichten. Das liegt aber überwiegend daran, dass das Ridgeyard Acrylic Modell einen großen Vorteil aufweist: Es besitzt einen Doppel-Extrudierer. Das bedeutet ein bisschen Mehraufwand, ansonsten ist aber auch dieser Prusa i3 mit einem gängigen Werkzeugkasten je nach Erfahrung und Wissen im Bereich zwischen einem halben und wenigen Tagen zusammengebaut.
Ridgeyard Acrylic Prusa i3 Übersicht
Qualität und Verarbeitung
Wie bei den meisten unserer 3D-Drucker Tests kamen auch bei Ridgeyards Acrylic Prusa i3 sowohl Slic3r als auch Cura zum Einsatz, wenn es um die Erzeugung von G-Code und dazugehörige Einstellungen vor dem Printvorgang ging. Die Ergebnisse der Testvorgänge lassen sich relativ schnell zusammenfassen: Sie waren ausgezeichnet. Unabhängig von PLA, ABS und PETG Filament sorgte der Drucker für makellose Optik an allen Objekten. Auch weitere Ausprägungen wie PMMA, ASA und PVA sollten demnach kein Problem darstellen, auch wenn letztere nicht aktiv von uns getestet werden konnten. Die Ergebnisse für die ersten drei Nennungen und somit unmittelbaren Tests von ABS, PLA und PETG ergaben, dass Kanten sicht- und spürbar schneidig, Rundungen glatt und leichtläufig waren. Es empfiehlt sich allerdings das Heizbett regelmäßig zu waschen. Hierfür reicht prinzipiell ein nasses Tuch, mit dem fest geschrubbt wird. Im Idealfall gibt es dafür aber auch eigene Putzsets, die einem die Arbeit stark vereinfachen sowie die Ergebnisse nocheinmal verdeutlichen. Eine gute Wahl ist beispielsweise das Blum Bildschirmreinigungsset. In verschiedensten Mengen erhältlich sorgt ein solcher Reiniger für noch schöneren Untergrund bei gedruckten Objekten. Ohne die ensprechende Pflege kann es nach dem Erstellen von 3 bis 5 Modellen dazu kommen, dass die Grundfläche der Filamentschicht leichte Ungleichmäßigkeiten aufweist. An dieser Stelle thematisch passend ist auch die Erwähnung von Voltivo 3D Druck Filament Reiniger. Damit lassen sich sowohl PLA, ABS, PET-G als auch jede andere gängige Ausprägung von Filament bestens säubern, was einem einwandfreien Druckerlebnis ebenfalls entgegenkommt. Letzterer Punkt nimmt allerdings Bezug auf jegliche 3D-Drucker und stellt somit keinen Mangel oder Verbesserungsvorschlag für den Ridgeyard Acrylic Prusa i3 dar.
Abseits der bereits genannten positiven Punkte in Bezug auf erfreuliche Druckqualität zeigt sich auch die Verarbeitung der Geräteteile von einer sehr guten Seite. Lediglich ein einziges Loch mussten wir im Ridgeyard Acrylic Prusa Test manuell nachschleifen, da es für die linke Stange neben dem z-Achse Motor geringfügig zu klein war. Alle anderen Komponenten passen aber makellos und sitzen fest sobald sie korrekt verbaut wurden. Das Gehäuse macht nicht nur einen soliden Gesamteindruck sondern ist auch optisch ansprechend und aufgrund der schwerfälligen Beschaffenheit sehr robust. Einen Teil seines Namens hat der Drucker übrigens aufgrund seines gelaserten Acryl-Rahmens.
Optionen und Adaptierbarkeit des Prusa i3
Ridgeyard wirbt mit vielen Funktionen abseits des großartigen Dual Extruders, den wir an dieser Stelle natürlich nocheinmal als besonderes Feature hervorheben möchten. Damit ist das mehrfärbige Drucken von 3D Objekten möglich. Außerdem bedeutet das auch Zeitersparnis, da durchgehend zwei unterschiedliche Filament-Farben beziehungsweise Ausprägungen eingespannt sein können. Dieser Bonus begeisterte im Zuge des Ridgeyard Acrylic Prusa Tests besonders. Von diesem Feature abgesehen arbeitet der Drucker aber auch präzise und bietet ein externes LCD-Display. Über dieses kann ohne Computer direkt gedruckt werden, sofern eine passende G-Code Datei via SD-Karte vorhanden ist. Weiters sind Aspekte wie die Kalibrierung des Geräts oder sonstige Einstellungen feingranular vordefiniert und lassen sich einfach und rasch umsetzen. Dank der do-it-yourself Beschaffenheit des gesamten Druckers ist natürlich eine gewisse Adaptierbarkeit frei gegeben, auch wenn die Bauweise natürlich vorgegeben ist.
Eines wurde im Ridgeyard Acrylic Prusa Test schnell klar: Diverse erfreuliche Optionen werden vom Gerät auf jeden Fall geboten. Es kann sowohl mit STL als auch G-Code Dateien gearbeitet werden, auch der Druck mit 1,75mm und 3,00mm starkem Filament ist möglich. Filament-Typen werden alle gängigen unterstützt. Hierbei nennt der Hersteller ABS, PLA, flexibles PLA, Holz und Nylon. Die meisten dieser Sorten haben auch wir getestet und können die Kompatibilität damit bestätigen. Auch der Druckbereich auf dem Heatbed von 20 mal 20 mal 18cm ist relativ stimmig. Korrekterweise ist es sogar möglich jeweils einen halben cm länger und breiter zu drucken, da es das Heizbett in seinem Grundriss ermöglicht.
Zubehör und Support
Abseits vom Bausatz samt allen benötigten Bestandteilen für den Ridgeyard Acrylic Prusa befindet sich leider relativ wenig nützliches Zubehör im Lieferumfang. Zwar versetzt dies dem Bastelspaß keinen Dämpfer, doch wäre es motivierend und vor allem einfacher, wenn beispielsweise günstiges Werkzeug an Bord wäre oder diverse Kleinigkeiten, um das Gesamtpaket abzurunden. Diese Tatsache beschert dem Gerät minimalen Punkteabzug.
In Sachen Support und Hilfestellung ist der Hersteller Ridgeyard zwar nicht zwangsläufig einfach zu erreichen, da es keine offizielle Anlaufstelle gibt. Jedoch ist die Kommunikation über die offiziellen Profile in online Versandhäusern gegeben. Dort wird einem schnell geholfen und Bezug auf die Thematik genommen, was ausführliche Antworten mit sich bringt. Unter Umständen ist an der grammatikalischen Korrektheit der Support-Aussagen zu feilen, da die Rückmeldungen aber verständlich und wie bereits erwähnt hilfreich formuliert waren, reiten wir darauf bestimmt nicht herum.
Fazit: Ridgeyard Acrylic Prusa Test – Prusa i3 Dual Extruder Kit
Auf Basis der im Testbericht erhobenen Daten kann zweifelsohne festgehalten werden, dass es sich bei dem rezensierten 3D-Drucker um ein sehr gutes Produkt sowie eine ausgezeichnete Wahl handelt. Nicht viele Geräte bieten einen Doppel-Extruder, noch viel weniger in diesem besonders attraktiven Preissegment. Wer also besonders hohes Interesse an diesem Feature zeigt, ist mit dem Ridgeyard Prusa i3 bestens beraten. Wer die Dual-Düse nur als nice-to-have Element betrachtet, sollte definitiv einen Blick auf das eingangs bereits genannte Anycubic Prusa i3 Kit werfen. Dieses ist sogar noch günstiger, bietet hochwertige Druckergebnisse und ist aufgrund weiterer Benefits sogar unser Testsieger für das 3D-Segment. Abschließend bleibt nur noch zu erwähnen, dass es sich ungeachtet der persönlichen Bedürfnisse bei beiden Produkten um großartige Artikel handelt.