Die deutsche Marke Native Instruments beweist bereits seit Jahrzehnten, dass Qualität in all ihren Produkten steckt. Das trifft auch auf das neue Komplete Audio 6 MK2 Musik-Interface zu. Denn nicht nur Fans der beliebten Komplete-Audio-Serie freuen sich nun enorm, auch die Berichte über die 2. Generation ist durchwegs positiv. So ist das auch in unserem Komplete Audio 6 Test der Fall, da wir praktisch keine Negativaspekte am Gerät feststellen konnten. Alle Informationen dazu folgen direkt im Anschluss.

Viel Funktionalität gepackt in ein kleines, schön designtes Audio Interface. Das könnte die Headline zum Native Instruments Komplete Audio 6 der 2. Generation sein. Das schwarze USB-Interface sieht seinen kleineren Geschwisterprodukten, dem Komplete Audio 1 und 2 optisch sehr ähnlich. Diese beiden Geräte wurden vor wenigen Monaten vorgestellt. Seither haben sich beide großer Beliebtheit erfreut. Einer Beliebtheit, die nun vom Komplete Audio 6 überschattet wird – im positiven Sinn.

Edel im Design, einfach in der Verwendung. Das Komplete Audio 6 MK2 ist wirklich durchdacht.

Edel im Design, einfach in der Verwendung. Das Komplete Audio 6 MK2 ist wirklich durchdacht.

Denn das NI Komplete Audio 6 bietet im Gegensatz zu den kleinen Geschwisterprodukten gleich 6 Kanäle, wie man anhand des Namens erkennen kann. Auf der Vorderseite befinden sich 2 Eingänge. Es handelt sich dabei um Kombibuchsen wo sowohl 6,3mm-Klinkenkabel, als auch XLR-Kabel verwendet werden können. Beide Eingänge können zwischen Line und Instrument umgeschaltet werden, um die korrekte Verwendung auf einfache Weise zu ermöglichen. Auch die Lautstärke kann für beide Inputs separat geregelt werden. Hier bietet das Native Instruments Komplete Audio 6 Interface einen Vorteil gegenüber vielen Konkurrenten. Denn besonders günstige Audio Interfaces ermöglichen die Gain-Steuerung nur gesammelt, nicht einzeln.

Weiters findet man auf der Frontseite des USB-Interfaces 2 Kopfhöreranschlüsse. Diese können natürlich auch als klassische Monitoringanschlüsse herangezogen werden. Auch hier ist eine separate Lautstärkenregelung möglich. Doch nicht nur von vorne macht das Komplete Audio 6 Interface eine großartige Figur. Es geht hinten sehr gut weiter.

Dort befinden sich Input 3 und 4 in Form eines 6,3mm-Klinkenanschlusses. Die Ausgänge 1 bis 4 sind ebenfalls als Klinkenbuchsen verfügbar. Selbstverständlich kann mit dem Komplete Audio 6 auch digital gearbeitet werden. Dafür sind In/Out 5 und 6 vorhanden. Es handelt sich dabei um SPDIF-Buchsen. Zusätzlich ist noch ein MIDI-In und -Out verfügbar, wodurch MIDI-Kompatibilität gegeben ist. An der Funktionalität wurde also nicht gespart. Bestrieben wird das Ganze – wie so oft bei NI – via USB-Kabel. Dieses befindet sich im Lieferumfang.

Zusammengefasst bietet das NI Komplete Audio 6 insgesamt 4 analoge Ein-/Ausgänge sowie 2 digitale Ein-/Ausgänge. Die beiden Headphone-Ausgänge und MIDI-In und MIDI-Out haben wir ebenfalls bereits erwähnt.

Die Buchsen und Regler auf der Vorderseite des Interfaces.

Die Buchsen und Regler auf der Vorderseite des Interfaces.

Optisch durchdacht, enorm im Funktionsumfang

Eines fiel im Komplete Audio 6 Test sofort auf, wo Native Instruments viele Konkurrenzgeräte in den Schatten stellt: bei der Abtastrate. Diese beträgt 192 kHz / 24-bit. Während viele Soundkarten und Interfaces dieser Preisklasse lediglich 96 kHz bieten, prescht die deutsche Qualitätsmarke hier mit einem großartigen Angebot nach vorne.

Für die Aufnahme von Gesang oder anderen geringen Volume-Pegeln bietet das Gerät eine +48V Phantomspeisung. Ebenfalls für Aufnahme- oder auch Live-Zwecke wird die Funktionalität von Direct-Monitoring bereitgestellt. Es fehlen dem Interface demnach keine Funktionen, die man von einem leistungsstarken Gerät erwarten würde. Im Gegenteil, dank all den genannten Anschlüssen, Drehreglern und hilfreichen LED-VU-Meter-Anzeigen ist alles verfügbar, was man sich von einem kompakten Audio Interface wünschen kann.

Auch auf der Rückseite gibt es einiges zu sehen. Besonders die digitalen In- und Outputs.

Auch auf der Rückseite gibt es einiges zu sehen. Besonders die digitalen In- und Outputs.

Studioeinsatz: Komplete Audio 6 im Test

Spannend wurde es vor allem beim Testen des USB-Audio-Interfaces. Bietet es die gleiche Qualität wie das Audio 1 und Audio 2? Stellt es einen würdigen Nachfolger für das Komplete Audio 6 der 1. Generation dar? Die kurze Antwort lautet auf beide Fragen ja.

Kombibuchsen für Klinke und XLR sind immer eine gute Idee.

Kombibuchsen für Klinke und XLR sind immer eine gute Idee.

Monitoring ist mit dem Gerät wirklich ein Leichtes. Auch Aufnahmen erwiesen sich als hochwertig und rauschfrei. Selbst bei relativ niedrigem Inputlevel ist die Soundqualität sehr gut. Für Nebengeräusche oder ein bei vielen Interfaces auftretendes Grundrauschen muss man hier schon sehr genau hinhören und das aufgenommene Signal massiv (über den Faktor des erträglichen hinaus) verstärken. Eine positive Wertung gibt es also in Sachen Aufnahmequalität und Direct Monitoring.

Auch wenn es um die Bedienung des Geräts bzw. dem Arbeiten damit geht, konnte das Komplete Audio 6 voll punkten. Der große Drehregler für Output 1 und 2 ist unübersehbar und mit leichtem Widerstand versehen. Gerade so viel, wie wir es für angemessen halten um ein gutes Gefühl in den Fingern zu haben. Auch alle anderen Regler sind gleich stark zu betätigen und fühlen sich hochwertig an. Selbst kleine Nuancen bei den Drehungen führen zu den gewünschten Ergebnissen.

Doch am wichtigsten ist eigentlich der Plug-and-Play-Faktor. Im NI Komplete Audio 6 Test mussten wir das Interface initial nur anschließen und schon konnte es mit der Verwendung losgehen. Einfacher kann es nicht sein. Dabei ist es egal, mit welcher Audiosoftware man arbeitet. Viele DAWs, unter anderem die Maschine Software – erkennen das via USB eingestöpselte Gerät sofort, bei anderen – Ableton Live etwa – muss man das Device mit nur einem Klick als Ein-/Ausgabegerät auswählen. In unserem Fall ist jedoch zu erwähnen, dass wir am Testrechner den Treiber für das Komplete Audio 2 Interface bereits installiert hatten. Andernfalls ist vorher die Installation via Native Access für das Audio 6 MK2 notwendig. Doch auch das ist rasch erledigt.

Wir waren im Native Instruments Komplete Audio 6 MK2 Test sehr zufrieden mit dem Gerät.

Wir waren im Native Instruments Komplete Audio 6 MK2 Test sehr zufrieden mit dem Gerät.

Fazit zum Komplete Audio 6 MK2

Insgesamt bietet das Native Instruments Komplete Audio Interface vom Modell 6 MK2 alles, was man sich wünschen kann. Einfache Handhabung, rascher Einsatz, kann überall hin mitgenommen werden und funktional sowie qualitativ hochwertig. Das alles für einen Preis, der knapp über der 200€-Marke liegt. Vergleichsweise kosten USB-Audio-Interfaces mit ähnlicher Funktionalität (192 kHz, 6 In- und Outputs, Phantomspeisung) oftmals das doppelte.

Auch was die Unterstützung der Treibersoftware geht, ist man bei Native Instruments in guten Händen. Hier werden jahrelanger Support und laufende Updates garantiert. Einfach via Native Access am aktuellen Stand der Dinge bleiben. Das gilt bei der deutschen Qualitätsmarke übrigens auch für andere Audio-Softwareprodukte sowie dem hilfreichen Support bei Hardwareproblemen, beispielsweise bei MIDI-Keyboards oder der Maschine-Reihe.

Unser Fazit des Komplete Audio 6 MK2 Tests ist also durchwegs positiv. Wenn man abschließend unbedingt negative Aspekte finden möchte, könnte man erwähnen, dass die glatte Oberfläche des Geräts im Bereich der LED-Anzeigen anfällig für feine Kratzer ist. Doch das ist nun wirklich vernachlässigbar. Unsere Meinung ist dadurch nicht erschütterbar weshalb wir das NI Audio 6 MK2 für alle Tonstudio- und Aufnahmezwecke empfehlen können.