Ein Hersteller, der stets darauf bedacht ist sein volles Repertoire zu bewerben, ist SainSmart. Diese Aussage bezieht sich auf die Werbe- und Artikelbeschreibungstexte des Unternehmens. Dort werden regelmäßig ABS, PLA, PVA, HIPS, PETG sowie TPU Filament erwähnt. Diese Vielfalt ist auf jeden Fall erfreulich und sorgt bei Endkunden für viele Möglichkeiten. Doch nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität ist für den effektiven Einsatz am 3D-Drucker relevant. Aus diesem Grund wurde das Produkt dem SainSmart HIPS Filament Test für 3D-Drucker unterzogen. Die Ergebnisse daraus werden im Anschluss detailliert aufbereitet. Dabei werden die Vor- und Nachteile von SainSmart Filament betont.
Durchmesser und Verkaufsmenge von SainSmart Filament
Die klassische Verkaufsmenge, die für den Markt üblich ist, hält SainSmart ein. Das bedeutet, dass 1 kg Spulen an HIPS Filament vertrieben werden. Zusätzlich bietet der Hersteller auch diverse 800g Filamente an. Dabei handelt es sich allerdings um flexible TPU und Metall Materialien, nicht um High Impact Polystyrol Spulen. Hier ist also mit dem vollen Standard für des Marktsegment zu rechnen.
Leider nicht ganz der Fall ist das in Bezug auf einen weiteren Aspekt: der Durchmesser. Obwohl die meisten Filament-Arten sowohl in 1.75mm als auch 3.00mm bzw. manchmal stattdessen in 2.85mm Stärke verkauft werden bietet hier SainSmart lediglich die erste Option. Zwar empfiehlt sich im Zweifelsfall die dünnere 1.75mm Variante, da damit üblicherweise mit vielen Düsen als auch anderen Geräten wie 3D-Stiften gedruckt werden kann. Allerdings haben einige kommerzielle 3D-Drucker standardmäßig einen 3.00mm Extruder verbaut. Bei vielen kommerziellen Produkten geht das mit unveränderbaren Hardware einher, wodurch SainSmart HIPS Filament leider aus dem Rennen fallen würde. Grundsätzlich bietet der Hersteller aber gutes Material, wie der Rest dieses Testberichts aufzeigen wird. Zusammengefasst bedeutet das also noch einmal: Hier steht lediglich 1.75mm dickes HIPS Filament zur Auswahl. 3D-Druck Geräte, die mit dieser Größe nicht klarkommen, werden auf dieses SainSmart Produkt verzichten müssen.
Erfreulicher als diese Einschränkung der angebotenen Durchmesser ist die Hersteller-Angabe in Bezug auf Abweichungen der Stärke sowie die Rundheit. Mit +/-0.05mm ist ein kleiner Sicherheitsradius gegeben. Dieser konnte im SainSmart 3D-Drucker HIPS Filament Test aber stets eingehalten und somit unterboten werden. Die Messungen ergaben -0.035mm und -0.025mm Abweichung, was beides einen sehr guten Wert widerspiegelt.
SainSmart HIPS Filament Überblick
- 1 KG Spool
- 1,75 mm Filament Durchmesser (Dimensional Genauigkeit +/- 0,05 mm)
- HIPS 3D-Drucker Filament gesaugt versiegelt mit Trockenbeutel
- Empfohlene Extrusion / Nozzle Temperatur 180 ° C - 220 ° C (356 ° F - 428 ° F)
- Spool-Durchmesser: 8 "- Spool Breite: 2.50" - Spool Nabenlochdurchmesser : 1.50 "
Drucktemperatur und Geruchsentwicklung
Nicht nur beim Durchmesser, sondern auch bei den Drucktemperaturen liefert der Erzeuger des Filaments empfohlene Werte. Das allein muss zwar nicht in jedem Fall etwas heißen. Wie sich aber im SainSmart Filament Test bewahrheitete, sind diese akkurat und somit hilfreich. 180° bis 220° Celsius werden veranschlagt. Im Gegenzug zu vielen Konkurrenzunternehmen in der 3D-Druck Branche gibt SainSmart diese Angaben zusätzlich in Fahrenheit an. Hier beläuft sich die Skala auf 356° bis 428° Fahrenheit. Als Gegenaussage muss selbstverständlich erwähnt werden, dass sich unsere Filament Tests überwiegend auf europäische Hersteller fokussieren. Auch Importeure, die in Europa Handel betreiben wollen, werden von uns bedacht. Daher erscheint es logisch, dass Angaben in Grad Fahrenheit eine Seltenheit darstellen.
Viel wichtiger als diese Randnotiz ist allerdings die Tatsache, dass der Produzent des rezensierten Artikels den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Obwohl das untere Ende der Angaben eher zu meiden ist, da hier mit Erschwernissen beim Extrudieren zu rechnen ist, beläuft sich der Maximalwert auf wünschenswerte Resultate. Im SainSmart 3D-Drucker HIPS Filament Test erwiesen sich 215° bis 220° Celsius als optimale Temperatureinstellung an der Düse. Das Heizbett hingegen sollte dabei auf 85° bis 97° Celsius justiert werden.
Glücklicherweise erzeugte das HIPS Material kaum unangenehme Gerüche. Obwohl derartiges Filament ohnehin kaum Unannehmlichkeiten bereitet, war hier wirklich kaum etwas zu bemerken. Das ist erfreulich und ermöglicht einen Einsatz des Filaments in bewohnten Räumen ohne jegliche Bedenken. Dennoch sollte aber beachtet werden, dass man nicht mehrere Stunden neben dem 3D-Drucker verbringen sollte. Feinstaub und unsichtbare Dämpfe können unter Umständen zu unerwünschten Auswirkungen sorgen. Diese können nicht immer gleich bemerkt werden. Die Warnung gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Besonders kleine Tiere sollten sich vorsichtshalber weit genug entfernt vom 3D Drucker aufhalten. Im Idealfall befinden sie sich in einem anderen Raum. Bei diesen Aussagen handelt es sich allerdings wirklich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Das Verarbeiten von High Impact Polystyrol in einem Wohnzimmer, wo beispielsweise nicht ununterbrochen ferngesehen wird, sollte kein Problem darstellen.
Qualität und Verarbeitung im SainSmart Filament Test
Die resultierenden Objekte aus jeglichen Printvorgängen im SainSmart 3D-Drucker HIPS Filament Test führten zu ausgezeichneten Ergebnissen. Obwohl das Material in den voranstehenden Kategorien zum Teil kleine Mängel aufwies und somit geringfügige Abzüge in der Gesamtbewertung hinnehmen muss, ist durch diese Positivinformation wieder für eine Aufholjagd gesorgt. Hohe Qualität sorgt also für perfekte Resultate der ausgegebenen Modelle. Diese weisen somit keinerlei Brüche, Risse, Schäden, Zerrungen oder Warping auf. Damit sind viele Fliegen mit einer Klatsche erschlagen zumal dadurch gar nicht mehr besonders viele potentielle Negativaspekte übrig bleiben.
Das einzige, was der Verarbeitung und damit einhergehend auch der Qualität einen kleinen Strich durch die Rechnung macht, sind selten, aber eben doch aufgetretene Verunreinigungen. Kleinere schwarze Pünktchen sorgten mehrmals pro Spule für ein ungutes Gefühl. Sobald das Filament in den Extruder eingefädelt wird, lässt sich nicht mehr steuern wohin genau eine etwaige Verschmutzung gedruckt wird. Es könnte also sein, dass beispielsweise die Außenwand eines Objektes betroffen ist. Zwar war das im Rahmen des Testberichts nicht der Fall, das löst allerdings das Problem nicht. Besonders bei hellen Farbtönen wie gelben, weißen oder naturfarbenem Material wäre ein schwarzer Fleck dank einer Verunreinigung sehr unschön. Hier gilt es also aufzupassen. Für den Fall von gröberen Schmutzabschnitten muss man das Entfernen von mehreren Zentimetern bis falls notwendig ganzen Metern Filament in Betracht ziehen. Dabei handelt es sich aber um einen exotischen Fall, der vermutlich selten Anwendung findet. So auch im SainSmart 3D-Drucker HIPS Filament Test – es sollten lediglich die Notwendigkeit bzw. potentielle Problemlösungen aufgezeigt werden.
Farbauswahl und -echtheit bei SainSmart HIPS Material
Während viele Hersteller auf Grundfarben sowie schwarz und weiß setzen, wählt SainSmart Filament hier einen ganz anderen Weg. Zwar kommt die vertriebene Farbpalette den Grundfarben nahe, doch weicht sie ein wenig davon ab. Im Sortiment befinden sich insgesamt 4 Farben. Das HIPS Filament ist in grellem gelb, giftigem grün, knalligem rosa und kräftigem dunkelblau erhältlich. Farbtöne wie die genannten Standards schwarz, weiß oder natur fehlen dafür. Da aber ohnehin vielfach mit bunten Farben gedruckt wird, stellt das nur eine bedingte Einschränkung dar.
Im SainSmart Filament Test durften wir kräftige und ausdrucksstarke Filamentfarben bezeugen. Das führte zu Begeisterung in Bezug auf die Druckergebnisse. Obwohl diese Resultate wie vorangehend bereits beschrieben qualitativ hochwertige Eigenschaften aufwiesen, ist bei der Farbechtheit leider ein kleiner Abstrich zu machen. Dieser ist aber wirklich geringfügig, da es am ehesten die Farbe gelb betrifft. Nach den Testdruckvorgängen zeigte der vorher/nachher Vergleich, dass der helle Farbton ein wenig an Leuchtkraft verlor. Hier ist also keine 100%ige Echtheit gegeben. Nichtsdestotrotz sind sowohl die Farben als auch die Druckergebnisse im Allgemeinen dennoch sehr sehenswert und ansehnlich.
Informationen rund um SainSmart
Obwohl SainSmart eine attraktive Website betreibt, die über Arduinos, Raspberry Pi Geräte sowie eine Vielzahl an 3D-Druck Artikeln berichtet, möchten wir ausdrücklich vor dem Besuch dieser warnen. Zwei unabhängige Anti-Virenprogramme haben beim Besuch besagter Website Alarm geschlagen. Wir hoffen, dass es sich hierbei um ein Missverständnis handelt. Andernfalls könnte das die Reputation des Herstellers für mehrere technologische Trends deutlich schädigen. Abseits der Website betreibt SainSmart auch Social Media Kanäle. Einer davon ist der Unternehmenskanal auf YouTube. Dort finden sich eine Vielzahl an interessanten Videos zu den eigenen Produkten, aktuellen elektronischen Geräten sowie lustigen Ideen für Bastler und Technik Interessierte.
Fazit: SainSmart HIPS Filament Test
Mehrere kleine Stolpersteine liegen für das hier rezensierte 3D Material im Weg des Erfolgs. Obwohl keine der angemerkten Problematiken gravierende oder stark beeinträchtigende Auswirkungen aufweist, entpuppt sich das Gesamturteil doch als eines mit aufsummierten Punkteabzügen. Doch diese stellen kein Hindernis dar, zumal es sich dennoch um ein gutes Produkt handelt. Die Löslichkeit mit Hilfe von D-Limonen ermöglichen dem HIPS Filament eine attraktive Kombination mit ABS, PLA oder ASA Filamenten. Doch auch als eigenständiges Druckmaterial eignet sich dieses Material durchaus. Lediglich eine Empfehlung übertrumpft das hier getestete Produkt: Die Rede ist vom Testsieger Nunus. Ein Blick lohnt sich aber auch auf weitere Konkurrenzwaren. Je nach persönlichen Bedürfnissen und erwünschten Einsatzgebieten kann in jedem Fall auf die top bewerteten Artikel zurückgegriffen werden.