Kunststoffdraht aus Deutschland. Das ist eine der ersten Fakten, die beim Begutachten von Material 4 Prints Filament ins Auge stechen. Obgleich aktuell viele Trends in Richtung biologische, natürliche und lokale Gegebenheiten gehen, ist diese Bewegung in der 3D Makerszene kaum zu erkennen. Dennoch ist es eine positive Eigenschaft, auch solche Produkte nicht über den gesamten Globus importiert zu bekommen sondern direkt vor Ort kaufen zu können. Natürlich ist das nicht der einzige Grund warum es das Material in die Bestenliste geschafft hat. Nähere Informationen dazu bietet nachstehend der vollständige Material 4 Print ASA Filament Test. Zusatzauskünfte rund um den Hersteller sowie weitere ASA Material Produkte finden sich ebenfalls in unserem Sortiment. Auch auf den PMMA Filament Testsieger von Material 4 Print möchten wir an dieser Stelle querverweisen.
Durchmesser und Verkaufsmenge bei M4P
Material 4 Print setzt auf die übliche Verkaufsmenge von 1 kg. Weiters stehen auf der Website des Erzeugers auch 2 kg sowie 4.5 kg Rollen zur Auswahl. Verfügbar ist das ASA Material in den Stärken 1.75mm sowie 2.85mm. Da viele Düsen von 3D-Druckern für gewöhnlich mit einer Durchflussöffnung von 3.00mm angegeben sind, möchten wir an dieser Stelle anmerken, dass sich das 2.85mm von Material 4 Print mit entsprechenden 3mm Extrudern einwandfrei drucken lässt. Leider ist das keine Selbstverständlichkeit, zumal bereits ABS, ASA und PMMA Filamentsorten anderer Hersteller in den Vortests standen, bei denen die Abweichungen des Materials stark von 2.85mm abwich. Teilweise sogar so stark, dass es mit rund 2.60mm starken Fäden durchaus zu Problemen kam. Als Vortests bezeichnen wir im Fall von ASA 3D Druck jene Testdurchläufe, in denen evaluiert wird, ob es ein Produkt überhaupt erst in unsere Testberichte schafft. Diese Tatsache soll aber in keinster Weise Bezug auf die Produkte von Material 4 Print nehmen, sondern war lediglich eine thematisch passende Nebenbemerkung.
Den Durchmesser sowie die Rundheit des angebotenen ASA Filaments gibt M4P – so kürzt der Hersteller seinen Markennamen Material 4 Print ab – mit dem Wert +/-0.05 mm an. Mehrere Messvorgänge lügen nicht: Die Angaben liegen im Toleranzbereich, sind somit korrekt und ergaben +0.035 mm, +0.045mm und +0.02mm. Verunreinigungen am aufgerollten Filament gibt es keine, diverse Reinigungsprodukte für 3D Druck Filament sind hier also eher nice-to-have als zwingend erforderlich. Abschließend gilt es zum Kauf des Filaments noch zu erwähnen, dass es über diverse online Händler nicht nach Österreich oder in die Schweiz geliefert werden kann. Wir hoffen, dass sich dieser Aspekt aus Gründen der Kundenfreundlichkeit bald ändert. Sollte das der Fall sein, aktualisieren wir diesen Status.
Material 4 Print ASA Filament Überblick
Drucktemperatur und Geruchsentwicklung
Eines ist dem deutschen Hersteller Material 4 Print und seinem ASA Material hoch anzurechnen: Akkurate, ausführliche und konsistente Angaben. Immer und überall. So finden sich in Bezug auf das angebotene ASA Filament die Werte Schmelzpunkt 150 bis 160° Celsius, Hitzebeständigkeit bis 120° Celsius, Temperaturstabilität 190° bis 230° Celsius und Zugfestigkeit 10 bis 60 MPa. Letztere Einheit ist die Abkürzung für Megapascal, einer gängigen Einheit für Kraft pro Fläche. Eine alternative Schreibweise dafür wäre N/mm², also Newton pro Quadratmillimeter. Auch hier beträgt die Zugfestigkeit 60 N/mm², da diese beiden Einheiten 1:1 umgerechnet werden. Viel wichtiger für den alltäglichen Druckeinsatz sind jedoch die ersteren Angaben. Während der Schmelzpunkt in unseren Tests bereits ab 145° Celsius eintrat sind alle weiteren Temperaturen stimmig. Wie bereits eingangs in Bezug auf Abweichungen von den angegebenen Durchmessern erwähnt ist leider auch dies keine Selbstverständlichkeit. Umso erfreulicher, dass M4P hier saubere Arbeit abliefert. Für den Tatsächlichen Druckvorgang ergibt sich aber trotz des vermeintlich frühen Schmelzpunktes eine Empfehlung von mindestens 200 bis 215° Celsius.
Die Erfahrungsberichte bezüglich der Geruchsentwicklung bei ASA Filament weichen online Communities und facheinschlägigen Foren zufolge ein wenig voneinander ab. Während die eine Seite von keinerlei Belästigung für Nase und Rachen spricht wettert die andere dagegen und betont ABS ähnliche Zustände was auf ständiges Lüften hinweist. Nach mehreren Testdurchläufen lautet unser Fazit, dass wie so oft im Leben der gesunde Mittelweg gilt. Es ist inkorrekt zu behaupten, dass gar keine Gerüche beim Drucken mit M4Ps ASA Material entsteht. Es ist allerdings auch falsch darauf zu pochen nur in dauerbelüfteten Räumen oder gar im Freien arbeiten zu können. Daher abseits vom Material 4 Print ASA Filament Test unser Tipp: Lüften empfiehlt sich, von dauerhafter Anwesenheit oder einem Schläfchen neben längeren Druckvorgängen im kleinen Schlafzimmer raten wir ab. Auch kleine Haustiere sollten sich nicht zwangsläufig in der Nähe der aufkommenden Gerüche aufhalten. Das gilt allerdings auch in Bezug auf die Geräusche, die viele 3D-Drucker in unterschiedlichen Lautstärken von sich geben – da wird doch der kleine Piepmatz verrückt 😉 Von gesundheitsschädlichen Situationen zu sprechen, möchten wir allerdings ausdrücklich absehen. Dafür ist die Geruchsbelastung bzw. -belästigung nicht stark genug gegeben. VORSICHT: Wir haben keine Langzeittests beim Aufkommen von ASA-Gerüchen, Feinstaub und Filamentpartikel durchgeführt. Wir empfehlen daher trotz unserer Entwarnung ausdrücklich immer in gut belüfteten Räumen zu drucken. Es empfiehlt sich außerdem den Printer an Orten arbeiten zu lassen, an denen man sich nicht permanent aufhält.
Qualität und Verarbeitung im Material 4 Print Filament Test
Der Werbeslogan „Made in Germany“ soll offenbar nicht nur die lokale Kaufkraft sowie die Einstellung dazu ändern. Es deutet auch auf gute Qualität hin, die in Deutschland größtenteils vorherrscht. Das zeigte sich im Material 4 Print ASA Filament Test vor allem anhand nahtloser Druckvorgänge, die nur selten Probleme aufwarfen. Das bedeutet im Fall von den gedruckten Testobjekten keine Risse oder Brüche, auch keine unerwünscht geschmolzenen Ecken und Enden. Selbstverständlich sind hierbei die herangezogenen 3D-Drucker sowie dessen Einstellungen nicht irrelevant. Wie bei allen Tests versuchen wir aber hier die Ausgangssituation für alle Produkte gleich und objektiv zu halten. Konkret wurden für dieses Filament sowohl der Anycubic Prusa i3 sowie der Ridgeyard Prusa i3 herangezogen. Bei letzterem wurde mit Hilfe des Dual-Extruders sowohl mit naturfarbenem als auch schwarzem Material von M4P gearbeitet. Ohne langen Experimenten konnte aufgrund der exakten Angaben für die Filament-Verarbeitung losgedruckt werden; die Ergebnisse können sich sehen lassen.
In Sachen Verarbeitung und Qualität gibt es bis auf wenige Kleinigkeiten, die zu Beginn von einigen, wenigen Druckaufträgen auftraten, keine Negativpunkte. Die besagten Diskrepanzen beziehen sich auf Startschwierigkeiten, wo der erste Ansatz des ASA Materials oft einen Deut zu weit aus der Düse schaut, was diesen nicht so gut schmelzen lässt, wie den nachfolgenden Rest. Zweifelsohne ist hier beiden Parteien eine Teilschuld zuzuweisen: Dem Drucker und dem Filament. Dennoch ist es der Vollständigkeit halber zwar eine nennenswerte, aber wenig dramatische Information.
Farbauswahl und -echtheit bei M4P ASA Material
Es wurden im Rahmen dieses Berichts bereits zwei Farben genannt, die für die Rezensionen herangezogen wurden: natur und schwarz. Leider ist damit auch schon das gesamte Sortiment der Farbauswahl abgedeckt. Zumindest was den Material 4 Print Test von ASA Filament angeht. ABS und PLA Produkte bieten oft eine größere farbliche Varietät, bringen allerdings auch Nachteile mit sich. Wie bereits des Öfteren angesprochen ist ABS beispielsweise nicht so stark, robust und zäh wie ASA Filament. Auch gegenüber PLA weist ASA einen kraftmäßigen Bonus auf. Entstehende Gerüche sind bei ASA meistens schwächer ausgeprägt als bei ABS und die Einsatzgebiete sind mannigfaltig. Um allerdings näher auf das eigentliche Thema einzugehen ist damit hier etwas Einschränkung gegeben. In Bezug auf die Echtheit der Farben gibt es allerdings keine Probleme und somit nichts auszusetzen. Diese strahlen in voller Pracht und sehen nach der Verarbeitung exakt aus wie zuvor. Das schwarze Filament behält seine tiefen Nuancen während die naturfarbene Rolle Glanz und Glorie beibehält.
Informationen rund um Material 4 Print
Wie bereits mehrfach erwähnt, handelt es sich bei Material 4 Print um ein deutsches Unternehmen. In jedem anderen Fall würde die Produktion in Deutschland samt dem verwendeten Slogan „Made in Germany“ schwierig werden. Das bedeutet, dass bei der Produktion offiziell sämtliche Arbeitsrichtlinien der Bundesrepublik sowie der Europäischen Union eingehalten werden. Das mag für manche Interessenten irrelevant sein, doch geht damit ein gewisses Maß an Grundqualität automatisch einher, was auf diverse Produkte am asiatischen Markt nicht zwangsläufig zutrifft. M4P bietet neben dem hier getesteten ASA Filament auch die gängigen Varianten ABS und PLA an. Außerdem stehen noch weitere Exoten wie PMMA (Polymethyl Methacrylate) und PET, genauer gesagt PETG (Polyethylenterephthalat modifiziert mit Glykol) zur Auswahl. Der Erzeuger legt großen Wert auf einen gepflegten Webauftritt und bietet auch im direkten Gespräch stets rasche, professionelle Auskünfte. Leider wird über diverse online Versandhäuser wie Amazon eigenmächtig gehandelt, sodass in vielen Fällen Versandkosten anfallen. Diese sind aber in Anbetracht der an sich guten Testergebnisse verkraftbar.
Fazit: Material 4 Print ASA Filament Test
Die Zusammenfassung zu den ausführlichen Testdurchläufen fällt relativ kurz und simpel aus: Viele Vorteile, wenige Kritikpunkte, wenn auch nicht fehlerfrei. Die Kosten für das ASA Material sind nicht unwesentlich, in Anbetracht für das ASA-Segment aber akzeptabel. Qualitativ gibt es nur wenige Kritikpunkte, da die Druckergebnisse überwiegend sauber verarbeitet werden konnten. Die Farbauswahl hält sich in Grenzen, ist aber für den allgemeinen Gebrauch verkraftbar, da damit gearbeitet werden kann. Immerhin lassen sich dekorative und auch funktionale Teile mit einer hellen und einer dunklen Nuance an die dafür vorgesehene Stelle grundlegend anpassen. So sehr dieses ASA Filament also eine empfehlenswerte Option darstellt, gibt es dennoch attraktive Alternativen, die auf Basis der Testberichte zum Teil noch besser geeignet sind. Damit wird unter anderem auf Konkurrenten wie Minadax oder Kleverfil angespielt.