Der 3D-Drucker und Filament-Hersteller BQ hat sich in den vergangenen Jahren dank leistungsstarken Materialien im Bereich von Extrudierern, Düsen, Heizbetten und ganzen Printer-Kits einen Platz ganz oben in der Makerszene verschafft. Das hauseigene PLA Filament findet oftmals Einsatz und erweist sich als empfehlenswertes Produkt. Ebenso konnte das BQ Prusa i3 Hephestos Kit im Vergleich überzeugen und wies somit nur winzige Mängel auf. Der nachstehende BQ Prusa Test zeigt alle Ergebnisse, Tipps und Tricks detailliert auf.
Erste Schritte
Da es sich bei dem BQ Prusa i3 Hephestos Kit – wie der Name schon sagt – um ein Kit handelt, muss dieses erst einmal zusammengebaut werden. Eine ausführliche Anleitung auf deutsch liegt der übersichtlichen Verpackung bei. Diese ist qualitativ hochwertig und erklärt Schritt für Schritt selbst für Einsteiger anspruchsvollere Tätigkeiten auf verständliche Weise. Die benötigte Bauzeit hängt ein wenig vom allgemeinen Können und Wissen über 3D Drucker ab. In jedem Fall ist aber mit mehreren Stunden bis hin zu zwei Tagen zu rechnen. Dieser Richtwert gilt für viele 3D Drucker Bausätze – somit auch dem ebenfalls getesteten und empfehlenswerten Anycubic Prusa i3 Set – gleichermaßen.
BQ Prusa i3 Überblick
- Bausatz mit allen notwendigen Einzelteilen, einer Schritt-für-Schritt-Montageanleitung und einem guten Support
- Neue Kabelführungsketten, mit denen die Kabel im oberen und hinteren Bereich des Druckers zusammengeführt werden, wodurch sichergestellt wird, dass sie die Bewegungen des Druckers nicht stören
- Das Verbrennungsrisiko ist erheblich geringer, da die Heizplatte entfernt und der Extruder mit einer Schutzvorrichtung ausgestattet wurde. Somit liegt der Verbrauch bei gerade einmal 60 Watt
- Der Prusa i3 Hephestos besteht aus 100 % frei zugänglichen Bauteilen, die du ganz nach Belieben modifizieren oder weiterentwickeln kannst
Qualität und Verarbeitung
Qualitativ kann man BQ nichts vormachen: Die Teile des Kits sind perfekt abgestimmt, alles passt bestens zusammen und dank entsprechenden Beschriftungen geht das auch noch leicht von der Hand. Im Gegensatz zu anderen 3D-Druck-Baukästen muss hier nichts nachgeschliffen oder manuell angepasst werden. Auch im fertigen Zustand liefert der Prusa i3 eine solide Leistung ab. Druckergebnisse werden zielstrebig und ohne Probleme ausgegeben. Unsere Tests wurden mit der freien Software Slic3r durchgeführt, um entsprechend verarbeitbaren G-Code für den Printer zu erstellen. Unabhängig von Dichte- oder Geschwindigkeitseinstellungen – waren die Resultate stets positiv und frei von Unschönheiten wie abstehende Filament-Fäden, Druckfehler oder verstopften Düsen. Lediglich das Heizbett bedarf im Idealfall einer Aufbesserung, da hier nicht immer eine optimale Haftung des gedruckten Materials gegeben ist. Das kommt daher, dass dieses im Vergleich zu vielen Konkurrenzprodukten nicht beheizt ist. Mit Hilfe von Haarspray oder diversen Tapes kann man bedingt Abhilfe schaffen. Auch ist es wichtig, die Heizplatte stets sauber zu halten, wenn man manuell für bessere Haftung sorgen möchte.
Optionen und Adaptierbarkeit
Aufgrund der quelloffenen Beschaffenheit der Prusa i3 Serie sind in Bezug auf manuelle Anpassung, personalisierte Druckeinstellungen und allgemeinen Optionen keine Grenzen gesetzt. Dieser positive Aspekt ist ein deutlicher Vorteil und spricht für das Hephestos Kit. Auch die freie Wahl der Software kann sich als hilfreich erweisen, zumal man damit einerseits unabhängig von einem bestimmten Betriebssystem ist und andererseits wiederum persönliche Präferenzen beachten kann. Erfreulich ist weiters das unabhängige und jederzeit durchführbare manuelle Aufrüsten des 3D Druckers. So ist es kein Problem ein neues Heizbett einzubauen, auf einen Dual-Extruder umzurüsten oder die Motoren auszutauschen. Wie unser BQ Prusa Test aufzeigte, kann selbst das Nachdrucken einzelner Plastikteile für das Gerät erneut eine Aufwertung in Sachen Qualität der Druckresultate bedeuten. Die Druckgröße ist mit 20 mal 30cm begrenzt, was das Drucken relativ großer Objekte ermöglicht.
Zubehör und Support zum Prusa i3 Drucker
Der BQ Prusa i3 Hephestos 3D Drucker kommt ohne einer beigelegten Filament-Spule. Das bedeutet, dass man besser vorsorgen sollte, wenn man nach dem Bau sofort loslegen möchte. Sollte man für die ersten Versuche zunächst günstiges Druckmaterial in mehreren Farben wünschen, ist ein Blick auf Jubourys ABS-Filament eine exzellente Anlaufstelle. Ersatzschrauben und -teile für den Printer sind nur bedingt vorhanden, im Regelfall stellt das aber kein Problem dar. Die online Hilfestellung von BQ und allgemeinen Communities ist dafür umso erfreulicher: Anleitungen, Software, Firmware und direkten Support findet man sowohl beim Hersteller selbst, als auch auf facheinschlägigen Webseiten, beispielsweise dem Reprap Forum sowie dazugehörigen Fangemeinschaften. Ein durchwegs positives Bild zeigt sich bei diesem Gerät also auch in Sachen Zubehör und Hilfestellung.
Fazit: BQ Prusa Test – Hephestos Kit
Das einzige Manko, das durch diesen BQ Prusa Test zum Vorschein kam, ist klar erkennbar: das unbeheizte Heatbed. Doch selbst dafür sind attraktive Workarounds mit üblichen Haushaltsmitteln gegeben. Davon abgesehen konnte der BQ 3D Drucker in jeder Hinsicht überzeugen – einschließlich des günstigen Preises von weniger als 500€. Abseits der qualitativen Wertigkeit des Geräts steigt auch das persönliche Wissen und Verständnis für die 3D Szene enorm, wenn man ein Kit wie dieses selbst zusammenbaut. Zum Abschluss möchten wir im Fall von Interesse noch darauf verweisen, dass BQ auch wertige 3D Scanner herstellt. Wie bereits zu Beginn dieses Testberichts erwähnt wurde, bestehen zum hier rezensierten 3D Drucker Kit auch gleichwertige Alternativen, wie dem noch günstigeren Anycubic Prusa i3 Drucker. UPDATE: Der BQ Prusa i3 3D-Drucker ist über den Herstellerlink kurzfristig nicht erhältlich gewesen. Abhilfe schafft ein ähnliches Angebot, das allerdings ein bisschen höhere Kosten verursacht. Der Vorteil hierbei ist, dass die Versandkosten von Amazon getragen werden (Ende des Updates).